Wie eine Selbsthilfegruppe sitzen die drei alternden Liebhaber auf der Pfauenbühne und versuchen, ihr Schicksal zu akzeptieren: nämlich ihre gemeinsame Liebe zur - ebenfalls auftretenden - Schauspielerin Lila zu teilen. Auf diese Art lässt Regisseur Dušan Pařisek die Hauptfiguren aus Frischs Roman «Mein Name sei Gantenbein» aufeinandertreffen.
Frisch-Brillen und Tabakpfeifen
In den 50 Jahren seit Erscheinen von Frischs Roman haben sich die drei männlichen Protagonisten emanzipiert: Sie sind nicht mehr nur nur virile Liebhaber, sondern bisweilen auch jämmerliche Figuren. «Warum soll die Frau nicht andere Männer haben?» - so die rhetorische Frage, die sie hinausschreien und an die sie selbst nicht glauben. Und wenn sie und das Objekt ihrer Sehnsucht dickrandige Brillen tragen und Pfeife rauchen wie ihr literarischer Schöpfer Max Frisch, wird das Stück zur Tragikomödie.
Die Inszenierung bringt die Aussage der Romanvorlage gut auf den Punkt: Je länger man lebt, umso grösser wird die Vergangenheit - und umso kleiner die Zukunft.