Bereits seit zwei Jahren testet eine Pilotanlage in der Kehrichtverbrennungsanlage Zürcher Oberland (KEZO) in Hinwil das neue Verfahren. Punkto Technologie und Umsetzung des «Urban Mining» nimmt der Kanton Zürich schweizweit eine Vorreiterrolle ein.
Der grosse Unterschied zu früheren Verfahren: Die Schlacke ist trocken, statt nass. Dies macht die Trennung von kleinsten Metallteilen bis zu 0,2 Millimetern erst möglich. «Die Qualität der Metalle ist ausserdem viel höher», sagt Projektleiter Fabian Di Lorenzo gegenüber «Radio SRF».
Aus Alt wird Neu
Den Löwenanteil der Metallteile stellt Aluminium mit 70 Prozent. Dies wird von den restlichen Metallen getrennt. In ausländischen Schmelzwerken entstehen daraus neue Aluminium-Legierungen. Die übrigen Metalle, vor allem Kupfer, aber auch Zinn oder Edelmetalle wie Gold oder Palladium, werden zusammen in Säcke abgefüllt und so verkauft: «Der Aufwand um diese auch zu trennen wäre nicht wirtschaftlich», erklärt Di Lorenzo.
Die Zukunft liegt im «Urban Mining»
Das neue Verfahren soll sich für den Kanton aber sowohl ökologisch als auch ökonomisch lohnen. Mittelfristig soll deshalb die ganze Schlacke des Kantons Zürich, rund 200'000 Tonnen, in Hinwil aufbereitet werden. Die Wertstoffe sollen zurückgewonnen und in den Stoff-Kreislauf zurückgeführt werden. «Das ist realistisch», ist Di Lorenzo überzeugt. Die Stadt Zürich habe bereits mit grosser Zustimmung des Stimmvolkes die Umstellung auf Trockenschlacke beschlossen. Horgen und weitere Kehrichtverbrennungsanlagen würden bald folgen.
(kerf; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr)