Es musste schnell gehen: Am Mittwochnachmittag erhielt Gemeindepräsident Alfred Neukomm (SP) einen Anruf mit der Anfrage, ob er die Helikopterflüge bewilligen würde. Bund und Kanton hatten ihr Ok zu diesen Zeitpunkt bereits gegeben.
«Ich musste eine politische Abwägung treffen», sagt Alfred Neukomm gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Er kam zum Schluss: «Wenn man mit dieser Massnahme Schäden verhindern kann, ist sie bestimmt angebracht.» Schliesslich befinde sich auf dem Gebiet seiner Gemeinde das grösste Weinanbaugebiet der Deutschschweiz.
Die Prognose war dramatisch.
Alfred Neukomm erlaubte also, dass ein Helikopter in der Nacht rund vier Stunden lang seine Runden zog über den Hallauer Weinbergen. Durch die Turbulenzen, welche die Rotoren verursachten, wurde die Luft vermischt und die Kälte konnte sich nicht auf den Pflanzen und dem Boden absetzen.
«Der Wetterbericht für die letzte Nacht war dramatisch», begründet Markus Hallauer die Helikopterflüge. Er ist Weinbauer auf dem Gut Aagne und hat den Helikopter gemeinsam mit weiteren Weinbauern gebucht. «Wäre die Prognose nur kritisch gewesen, hätten wir es nicht getan.» Ob die Massnahmen Wirkung zeigen, kann Markus Hallauer noch nicht sagen.
Künftig besser orientieren
Bleibt die Frage, weshalb die Hallauer Bevölkerung nicht informiert wurde. «Die Anfrage kam sehr kurzfristig», sagt Gemeindepräsident Alfred Neukomm. Er gibt aber zu: «Das ist ein heikler Punkt.» Die Gemeinde mache sich jetzt Gedanken, wie man dies in Zukunft besser machen könnte.