Nach dem Börsengang des Rohstoff-Giganten Glencore nahmen die Zürcher Gemeinden über den Finanzausgleich massiv mehr Geld ein. In verschiedenen Gemeinden forderten Stimmbürger daraufhin, dass ein Teil der Gelder den Opfern des Rohstoff-Abbaus gespendet wird. In Rüschlikon und Wald scheiterte dieses Begehren. Als erste Gemeinde stimmte am Sonntag nun Hedingen dem Vorhaben zu.
Hedingen wird Hilfsprojekte in Ländern unterstützen, in denen Glencore International PLC im Rohstoffabbau und -handel tätig ist, wie das Initiativkomitee am Sonntag mitteilte. Die Vorlage wurde mit 764 Ja- zu 662 Nein-Stimmen gutgeheissen.
Angst vor Präzedenzfall
Der Hedinger Finanzvorstand Bertram Thurnherr zeigte sich zwar enttäuscht über das Ja. Finanziell könne es die Gemeinde aber verkraften. Vielmehr sei er besorgt, dass das Abstimmungsergebnis ein Präzedenzfall für weitere solche Forderungen bilden könnte.
Diese Sorge sei unbegründet, erklärte Peter Lanzendörfer vom Initiativkomitee auf Anfrage des «Regionaljournals». Die Glencore-Gelder seien ein Spezialfall gewesen.
Im Säuliamt stimmen noch mehrere Gemeinden über Glencore-Gelder ab
Auch in anderen Gemeinden des Bezirks Affoltern bildeten sich
Komitees mit dem Ziel, Glencore-Gelder in die Rohstoffabbauländer
zurückfliessen zu lassen. Affoltern am Albis, Hausen, Kappel,
Mettmenstetten und Obfelden werden in der kommenden Zeit ebenfalls
über einen Solidaritätsbeitrag abstimmen.