Die Goldküste gilt als privilegiert. Nun aber wird die Region am rechten Zürichseeufer – in zumindest einem Punkt – der Stadt Zürich gleich gesetzt. Geht es nach dem Bund, sollen die Bewohner des Bezirks Meilen künftig nämlich gleich hohe Prämien zahlen wie die Stadtzürcher.
Gemäss Informationen des «Tages-Anzeigers» sei es «nicht mehr gerechtfertigt», dass die Goldküstenbewohner im Schnitt 600 Franken weniger pro Jahr zahlen. Die durchschnittlichen Brutto-Gesundheitskosten seien mit 3570 Franken ähnlich hoch wie jene der Stadt, begründet der Bund.
Der Anti-Goldküsten-Reflex
Im Bezirk Meilen kommt die Änderung gar nicht gut an. «Bei uns wohnen nicht nur Millionäre», sagt etwa Urs Mettler (parteilos), Gemeindepräsident von Uetikon. Die deutlich höheren Prämien würden direkt den Mittelstand treffen.
«600 Franken mehr pro Jahr, das ist ein wesentlicher Betrag», sagt auch Markus Ernst (FDP), Gemeindepräsident von Küsnacht. «Auch bei uns ist das für manche Familien ein Ferien-Budget.» Denkbar sei es nun, dass in Zukunft mehr Personen Ergänzungsleistungen beziehen müssen. «Da sind wir auf alle Fälle gefordert.»
Zürich und Winterthur verschont
Auch in anderen Regionen steigen die Prämien aufgrund der neuen Prämienregionen. Insgesamt sind fast 100 Gemeinden betroffen. Ausgenommen sind die grossen Städte Zürich und Winterthur.