Punkt zehn Uhr klingelt bereits das erste Telefon in der provisorischen «Nez Rouge»-Zentrale in Dübendorf. Eine Familie wünscht in Hombrechtikon abgeholt und nach Hause chauffiert zu werden. Es ist die erste Fahrt von Markus Zürcher.
Der Familienvater ist zum ersten Mal als «Nez Rouge»-Fahrer im Einsatz. Auf die Frage weshalb, meint er: Er sei von Natur aus ein hilfsbereiter Mensch und «ich finde, wenn jemand schon so vernünftig ist diesen Service zu beanspruchen, dann braucht es auch Leute, die ihn ermöglichen.»
Die Fahrer von «Nez Rouge» sind jeweils zu zweit unterwegs. Sie arbeiten ehrenamtlich und ihr Service kostet nichts. Auf die Frage, weshalb sie sich an Weihnachten oder Silvester verpflichten, ehrenamtlich angetrunkenen Leute nach Hause zu fahren, meint eine Fahrerin: «Wieso soll man alleine zu Hause vor dem Fernseher sitzen und warten bis man wieder ins Bett geht.» Ein anderer Mann ergänzt: «Man lernt neue Leute kennen und kann andere Auto fahren.»
Normalerweise kann man sich zwischen zehn Uhr abends und drei Uhr früh nach Hause fahren lassen. In der Neujahrsnacht bietet «Nez Rouge» ihren Dienst aber bis fünf Uhr früh an.