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Ein Frau mit kurzen, grauen Haaren stütz den Kopf auf die Hände.
Legende: Kein leichter Einstieg: Jacqueline Fehr an der Medienkonferenz zum Selbstmord der Mutter von Flaach. Keystone

Zürich Schaffhausen «Ich blicke in die Abgründe des Lebens, erlebe aber auch Schönes»

Sie hatte einen harten Einstieg. Nach wenigen Monaten im Amt musste Justizdirektorin Jacqueline Fehr mitteilen, dass sich im Fall Flaach die Mutter in Untersuchungshaft umgebracht hatte. Fehr über Staatstrojaner, Abgründe und «Wunderbares», das sie in ihrem Amt bis jetzt erlebt hat.

Sie hat sich Zeit gelassen: Nach 180 Tagen zieht Jacqueline Fehr (SP) eine erste Bilanz über ihre Zeit als Regierungsrätin. Und sie zeigt sich begeistert von ihrer Direktion – obwohl die Justiz und das Innere nicht ihr Wunschdepartement gewesen war. «Hätte ich selber wählen können, wäre ich nicht mutig genug gewesen für diese Direktion», sagt sie im Interview mit dem «Regionaljournal». Die Direktion sei sehr vielfältig und beinhalte viele zentrale Fragen des Lebens. So interessiere sie sich speziell für die Kernfragen des Zusammenlebens wie die Integration, die Gleichstellung oder die Opferhilfe.

Ja, aber zu Staatstrojanern

Die Justiz bezeichnet Jacqueline Fehr als «staatliche Kernaufgabe», es gehe um die zentrale Frage des Daseins: «Man blickt in die Abgründe des Lebens, erlebt aber auch wunderbare Entwicklungen», so die Justizdirektorin.

Gleich wie ihr Namensvetter und Parteikollege Mario Fehr ist Jacqueline Fehr betroffen von der Diskussion um Staatstrojaner. Auch Jacqueline Fehr spricht sich für den Einsatz der Überwachungssoftware aus, schränkt aber ein, dass sie «nur wenn alle anderen Methoden ausgeschöpft sind, in sehr gravierenden Verdachtsfällen» eingesetzt werden solle.

Offeneres Klima

Jacqueline Fehr hat ihr Amt vom abgewählten Martin Graf (Grüne) übernommen. Er hat die drei Projekte aufgegleist, die Jacqueline Fehr als Schlüsselprojekte bezeichnet: Den risikoorientierten Sanktionenvollzug, das Projekt «Gemeinden 2030» und den Ausbau der elektronischen Dienstleistungen inklusive e-Voting. Räumlich hat sich die neue Justizdirektorin aber bereits bemerkbar gemacht: Sie will ihre Büros offener gestalten, hat eine Panzertür entfernt – und auch das Klima in der Direktion sei offener geworden, heisst es aus der Justizdirektion

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