Zum zweiten Mal in Folge hat der Kanton Zürich mehr Geld ausgegeben als eingenommen. 123 Millionen Franken fehlen am Schluss in der Staatskasse.
Einerseits musste der Kanton Zürich im letzten Jahr auf die Geldspritze der Nationalbank verzichten. Hier hatte der Kanton mit 168 Millionen Franken gerechnet. Andererseits bezahlten die Zürcherinnen und Zürcher weniger Steuern. Finanzdirektorin Ursula Gut hatte mit 223 Millionen Franken mehr an Steuereinnahmen von Privatpersonen gerechnet als dann tatsächlich bezahlt wurden.
Schwierige Zukunft
Der Kanton hat allerdings auch weniger Geld ausgegeben als ursprünglich budgetiert. «Dank des restriktiven Haushaltsvollzugs ist der betriebliche Aufwand um 168 Millionen Franken geringer ausgefallen», heisst es in der Medienmitteilung der Finanzdirektion. Und die Unternehmen bezahlten acht Prozent mehr Steuern als im Vorjahr.
«Ich hätte mir für meine letzte Rechnung ein besseres Resultat gewünscht», sagt Finanzdirektorin Ursula Gut, die bei den Wahlen im Frühling nicht mehr antritt. Sie fokussiere aber nicht nur auf das letzte Jahr: «Meine Bilanz der letzten acht Jahre ist positiv.»
Die finanzielle Zukunft bezeichnet Finanzdirektorin Ursula Gut als «schwierig». Die Ausgaben werden deshalb auf dem Niveau des Budgets 2015 eingefroren. «Der Kanton durchlebt immer wieder Wellenbewegungen bei den Finanzen», sagt Ursula Gut. Nun heisse es Gegensteuer geben.