Als Mauro Tuena 2006 Fraktions-Chef der Zürcher SVP im Gemeinderat wurde, guckte ihm bei den ersten Sitzungen Stadtparteipräsident Rolf André Siegenthaler noch sehr genau über die Schulter. Dabei sass Tuena zu jenem Zeitpunkt schon acht Jahre im Stadtparlament. «Er wollte wohl schauen, ob ich alles richtig mache», sagt der 43-Jährige lachend.
Seine Zeit im Gemeinderat sei geprägt gewesen von «harter Arbeit mit vielen Rückschlägen», aber auch von schönen Momenten. Am schönsten sei es gewesen, wenn im Rat so richtig diskutiert wurde: «Ich liebe das Debattieren.» Während der Sitzung schenkte Tuena seinen Gegnern nichts. Trotzdem wird er auch von Vertretern der linken Ratsseite geschätzt, weil er ausserhalb des Ratssaals sehr gesellig ist: «Manchmal kam es nach einer hitzigen Debatte sogar vor, dass ich mit Markus Knauss von den Grünen noch gemütlich angestossen habe», erzählt Tuena.
Zum Abschied gibt's Schlager
Nach seiner Wahl in den Nationalrat im Oktober hat Mauro Tuena seinen Rücktritt erklärt: «Es war ein spezieller Moment, als ich das Couvert mit dem Rücktrittsschreiben einwarf», räumt er ein.
Am Abend seiner letzten Gemeinderatssitzung hat Mauro Tuena keine Gelegenheit, seinen Abschied zu feiern. Der Grund: Die geplante Doppelsitzung zur Kultursubvention dürfte bis um Mitternacht dauern. Doch Mauro Tuena hat schon vorgesorgt: Der erklärte Schlagerfan verlegte seinen Abschiedsapéro kurzerhand an die nächste «Lollipop»-Schlagerparty im Club Xtra.