Zum Inhalt springen
Ein Bild aus dem Mittelalter: Die Gemüsebrücke stürzt ein.
Legende: Die Gemüsebrücke war lange die einzige Brücke über die Limmat. Katastrophen blieben nicht aus, wie hier im Jahr 1375. Wikipedia aus "Geschichte des Kantons Zürich", Werd-Verlag

Zürich Schaffhausen «Im Extremfall muss die Gemüsebrücke abgebrochen werden»

Der Kanton Zürich arbeitet zur Zeit an einem Hochwasserkonzept. Das Prinzip: Aus der Sihl wird Wasser in den Zürichsee abgelassen. Damit steigt auch der Pegel der Limmat. Nur: In der Limmat steht ein Hindernis, die Gemüsebrücke. Nun prüft der Kanton, ob die Gemüsebrücke weg muss.

«Das nächste grosse Projekt an der Limmat ist die Gemüsebrücke», sagte Stadtrat Filippo Leutenegger am Rande der Abbruch-Medienkonferenz zum Hafenkran. Weshalb die Gemüsebrücke? «Sie ist die tiefste Limmat-Brücke, bei Hochwasser könnte sie zum Problem werden», erklärte Leutenegger. «Das kann bedeuten, dass man sie sogar abreissen muss.»

«Die Gemüsebrücke schränkt den Abfluss des Zürichsees ein», bestätigt Wolfgang Bollack vom kantonalen Amt für Abfall, Wasser, Energie und Luft (AWEL). «Wir prüfen nun die Auswirkungen der Gemüsebrücke auf den Wasserspiegel der Limmat und die Möglichkeit, den Zürichsee zu regulieren.»

Zürcher Hochwasserschutz

Box aufklappen Box zuklappen
Ein Blick auf die Sihl, welche die Zürcher Innenstadt überschwemmt.
Legende: zvg/awel

Tritt die Sihl über die Ufer, werden Teile der Zürcher Innenstadt überschwemmt. Der Kanton will deshalb Wasser aus der Sihl ablassen. Zwei Varianten stehen zur Wahl: Ein Wasserstollen bei Thalwil oder ein Ausbau des Etzelkraftwerkes.

Weniger Wasser in der Sihl, mehr in der Limmat

Hintergrund dieser Abklärungen ist das neue Hochwasserschutzkonzept, das der Kanton zur Zeit erarbeitet. Es sieht vor, dass Wasser aus der Sihl in den Zürichsee abgeleitet wird. Die Folge: Der Pegel des Zürichsees steigt und mit ihm auch derjenige der Limmat.

Ob die Gemüsebrücke abgebrochen werden muss, ob sie angehoben werden kann oder ob der Kanton andere Massnahmen in Betracht zieht, zeigt sich im Sommer. Dann entscheidet sich der Kanton definitiv für eine Variante des Hochwasserschutzes - und damit auch über die Zukunft der Gemüsebrücke.

Meistgelesene Artikel