Die Abstimmung war eine klare Sache: Nur gerade 179'607 Stimmberechtigte legten ein Ja in die Urne. 295'188 stimmten Nein zu der Initiative des Blauen Kreuzes, mit welcher ein striktes Alkoholwerbeverbot auf Zürcher Sportplätzen durchgesetzt werden sollte.
In einer ersten Stellungnahme zeigen sich die Initianten über die verlorene Abstimmung enttäuscht. Mit dem Nein habe das Stimmvolk eine Chance verpasst für einen «sauberen Sport mit Vorbildcharakter». Es sei eine herbe Niederlage, sagt Stephan Kunz, Geschäftsführer des Blauen Kreuzes im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Initiative wurde uminterpretiert
Die Gegner, allen voran der Kantonalverband für Sport, hätten es geschafft, die Initiative zu einer Pro oder Contra-Sport-Frage umzubiegen. «Es ist uns nicht gelungen zu sagen, dass wir nicht gegen den Sport, sondern gegen Alkoholwerbung im Sport sind», sagt Kunz weiter.
Solidarität unter Sportlern
Yolanda Gottardi, Geschäftsführerin des Zürcher Kantonalverbandes, ist erleichtert: «Sport und Alkohol ist ein brisantes Thema, wir haben nun den Zusammenhalt im Sport gesehen und gesehen, wie gemeinsam für den Sport gekämpft wird.»
Der Kanton Zürich hat bereits Verschärfungen geplant; so ist ab dem 1. Mai zum Beispiel die Bandenwerbung für Alkohol in den Sportstadien verboten. Das Blaue Kreuz will nun die Einhaltung der neuen geltenden Gesetzgebung beobachten. «Kantonsregierung und Sportvereine sind in der Pflicht. Sie müssen nun beweisen, dass sie es mit der Alkoholprävention tatsächlich ernst meinen.»
Prävention mit Augenmass
Thomas Heiniger, Gesundheitsdirektor des Kantons Zürich, ist froh, dass die Bevölkerung Augenmass bewahrt hat. «Es müssen für den gesamten öffentlichen Raum dieselben Regeln gelten, das ist nun gewährleistet - ich bin happy.» Die neuen Richtlinien seien nun in Kraft und würden umgesetzt. «An vielen Orten werden alte Banden auf kleinen Fussballplätzen abmontiert.» Heiniger rechnet nicht mit Widerstand, sondern geht davon aus, dass die neuen Regeln eingehalten werden.