Natalie Rickli, die bekannte SVP-Nationalrätin, hat im Vorfeld der Abstimmung im Kanton Zürich via Twitter und Facebook mitgeteilt, dass sie gegen die Verschärfung des Hooligan-Konkordats sei. Sie habe zwar auch genug von den regelmässigen Ausschreitungen. «Dennoch überwiegen für mich die Nachteile», sagte sie gegenüber dem Regionaljournal von Radio SRF. «Die heutigen gesetzlichen Grundlagen reichen. Mit der Verschärfung werden jedoch die Freiheitsrechte des Einzelnen zu stark eingeschränkt», begründet Rickli ihre abweichende Haltung von der Partei.
Rebekka Wyler, Vizechefin der SP im Zürcher Gemeinderat, argumentiert ähnlich: «In der SP wird diese Diskussion schon lange geführt». Die einen wollten härter durchgreifen, die anderen wollten die Grundrechte höher gewichten. Sie gehöre klar zur zweiten Gruppe.
Nicht auf Mario Fehr allein vertrauen
Bei der GLP engagiert sich der Zürcher Fast-Stadtratskandidat Samuel Dubno im Komitee der Gegner. Seine Partei habe sich für die Vorlage ausgesprochen, weil Regierungsrat Mario Fehr Gewähr dafür biete, dass die Massnahmen im Kanton Zürich «massvoll» umgesetzt würden. «Ich habe auch Vertrauen in Mario Fehr», entgegnet Dubno. «Man sollte solche Bestimmungen aber nicht im Vertrauen auf den gerade amtierenden Regierungsrat erlassen», so Dubno.
Zusätzlich zu diesen gestandenen Parteipolitikern sind fast alle Jungparteien gegen die Vorlage. Dennoch dürfte es für die Gegner schwer werden im Hinblick auf die Abstimmung am 9. Juni. Trotz Abweichlern haben die Befürworter von den Parteien her die grössere Unterstützung.