Aleks Weber führte ein bewegtes Leben. In den 1980er Jahren war er Teil der Winterthurer Ereignisse. Die «Wintis», eine Gruppe zorniger Jugendlicher, lehnten sich auf gegen das Bürgertum und warfen Farbbeutel, zertrümmerten Scheiben oder brachen Mercedes-Sterne ab. Und sie legten Bundesrat Rudolf Friedrich eine selbst gebaute Bombe auf den Fenstersims. 1984 wurde Aleks Weber verurteilt, musste ins Gefängnis und wurde drei Jahre später wegen eines Verfahrensfehlers wieder freigelassen.
Politisch, intensiv
All diese Ereignisse verarbeitete Weber in seiner Kunst. Düstere, expressive Stadtbilder oder ein Blumenstrauss vor einem Gefängnisfenster sind auf seinen Gemälden zu sehen. Später beschäftigte ihn auch die Umweltzerstörung. 1994 starb Aleks Weber an AIDS. «Wer weiss, ob Aleks die Intensität seiner Bilder hätte durchhalten können», fragt sich Kurator Peter Grüter im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Peter Grüter und Peter Killer haben nun für die Kunsträume Oxyd in Winterthur erstmals in eine grossen Ausstellung mit Bildern von Aleks Weber zusammengestellt. Sie zeigt die Heterogenität des Winterthurer Malers und regt zum Nachdenken über die 80er Bewegung an.