Die Songs von Musical-Altmeister Andrew Lloyd Webber sind längst Klassiker, zum Beispiel das schöne «I Don't Know How To Love Him» oder das bombastische Titellied. Und diese Songs entfalten auch 2016 im Zürcher Theater 11 die gleiche Wirkung wie 1971, als das Rockmusical in New York Premiere feierte.
Es fliessen Blut und Tränen
Die Inszenierung in Zürich wirkt allerdings zuweilen harmlos und altbacken. Das Bühnenbild ist düster und trist, und sogar Superstar Jesus, seit über 20 Jahren von Darsteller Glenn Carter gespielt, wirkt erst etwas blass. Da hilft es nicht, dass er mit seiner Lockenperücke auf dem Kopf gestikuliert wie ein altmodischer Opernsänger.
Trotzdem: Der dramatischen Geschichte des Musicals kann man sich nicht entziehen. Als Jesus blutend am Kreuz hängt und leidet, vergiesst nicht nur Maria Magdalena auf der Bühne bittere Tränen - an der Premiere wurden auch im Zuschauerraum die Taschentücher gezückt.
(bruc; Regionaljournal Zürich Schaffhausen 17:30 Uhr)