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Zürich Schaffhausen Jürg Biedermann - ÖBS: Kämpfer für Umwelt und Gemeinden

Der Ökoliberale Jürg Biedermann steigt als Aussenseiter ins Rennen um einen Regierungsratssitz. Dass er bisher nicht auf Kantonsebene politisiert hat, empfindet er aber nicht als Nachteil. Als ehemaliger Gemeindepräsident bringe er als einziger Kandidat schon Erfahrung in einer Exekutivbehörde mit.

  • Alter: 52 Jahre
  • Politisches Amt: Parteipräsident
  • Partei: ÖBS
  • Politisch aktiv seit: 2011
  • Wohnort: Hemishofen
  • Erlernter Beruf: Schreiner
  • Zivilstand: verheiratet

Jürg Biedermann will den kleinen Gemeinden mehr Gewicht im Kanton geben. «Sie sind die Basis der direkten Demokratie», betont Biedermann. Das politische Leben spiele sich nicht nur im Zentrum ab. Wichtige grosse Themen würden in den kleinen Gemeinden ebenso diskutiert. Hemishofen sei mit dem Widerstand gegen die geplanten Windräder auf dem Chroobach das beste Beispiel dafür.

Obschon Jürg Biedermann ein Befürworter der Windenergie ist und sich als Grüner vehement für einen «nachhaltigen, schonenden Umgang mit unseren Ressourcen» einsetzt, sagte er zum Windpark-Projekt: «Ich bin hin- und hergerissen.» Für ihn seien einfach noch wichtige Fragen offen; so zum Beispiel die Auswirkungen auf die Natur. «Ich finde es einfach nicht fair, dass man mit diesen Windparks in Schutzgebiete muss, obwohl es in der Schweiz durchaus sinnvollere Orte gäbe.»

«Parteipolitik darf keine Rolle spielen»

Ansonsten lässt Biedermann keinen Zweifel daran aufkommen, dass ihm grüne und soziale Politik wichtig ist. «Die Zukunft ist grün.» Eingestiegen in die aktive Politik ist der gebürtige Bieler allerdings erst relativ spät. 2011, drei Jahre nachdem er mit seiner Frau nach Hemishofen gezogen war, fragte ihn ein Nachbar an, ob er nicht Gemeinderat werden wolle. Er informierte sich. Weil die Gemeinde chronisch zu wenig Leute für ein solches Amt findet und Biedermann der einzige war, der sich neu zur Verfügung stellte, wurde er in einer stillen Wahl gewählt. Und war nach weiteren drei Monaten schon Gemeindepräsident. Unterdessen musste er aus beruflichen Gründen das Teilzeitamt wieder abgeben.

Von der Erfahrung könne er aber profitieren, ist sich Biedermann sicher. Als einziger der neuen Kandidatinnen und Kandidaten für das Regierungsratsamt habe er schon Exekutiv-Erfahrung. Er wisse, worauf es ankomme. Parteipolitik dürfe in einem solchen Gremium – egal ob Gemeinde- oder Regierungsrat – keine Rolle spielen.

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