Rund ein Drittel der Jugendlichen, die das Blaue Kreuz des Kantons Zürich 2014 zu Testkäufen losschickte, kam problemlos zu Alkohol.
Der Wert könnte viel besser sein, sagt der Sprecher des Blauen Kreuzes, Henrik Viertel, gegenüber Radio SRF: «In der Vergangenheit hatten wir Werte um die 20 Prozent.» Der Grund: Viele Gemeinden würden nicht mehr regelmässig testen, das Thema sei weniger präsent.
Die regelmässige Schulung fehlt
Augenfällig wurde dies in Stäfa. Die Gemeinde am Zürichsee hatte zwei Jahre lang auf Testkäufe verzichtet. Als sie im Sommer 2014 wieder damit begann, erhielten fast 60 Prozent der Jugendlichen ohne weiteres Alkohol.
Dies zeige, sagt Henrik Viertel, dass regelmässige Testkäufe wichtig seien: «Im Gastrobereich herrscht eine hohe Fluktuation bei den Mitarbeitern. Werden diese nicht regelmässig geschult, wird mehr Alkohol an Jugendliche verkauft.»
Dass wieder mehr getestet wird, ist jedoch kaum realistisch. Viele Gemeinden im Kanton Zürich haben aus Spargründen die Alkohol-Testkäufe aus dem Budget gestrichen. Von den 170 Gemeinden machten dieses Jahr nur gerade dreissig mit. Dieser Wert, fürchtet Henrik Viertel, werde auch nächstes Jahr nicht besser sein.