Früher galt die Formel: Je älter, desto skeptischer gegenüber Themen rund um die Migration. Eine Studie des Zürcher Politologen Michael Hermann zeigt nun: Heute sind viele junge Menschen genauso konservativ wie ihre Grosseltern.
Wo junge Menschen von der Zuwanderung persönlich und direkt betroffen seien, seien sie besonders ausländerkritisch. «Junge reagieren stärker auf ihre Lebenssituation», sagt Michael Hermann. Bei der Suche nach Arbeit und Wohnung fühlten sie sich zunehmend von ausländischen Zuwanderern konkurrenziert. «Früher standen Junge für die Chancengleichheit ein, jetzt sind sie skeptischer geworden», so Hermann genenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Die Formel «jung offen, alt geschlossen» gilt heute nicht mehr.
Die Stadt Zürich sei insgesamt allerdings offener geblieben, meint Hermann. Der Generationengraben habe sich vor allem in der Agglomeration geschlossen. Auch gebe es themenspezifische Unterschiede: Bei der Frage der erleichterten Einbürgerung seien ältere Menschen immer noch skeptischer als junge. Gegenüber Fragen der Zuwanderung und der Asylgewährung zeigten sich die jungen Zürcherinnen und Zürcher jedoch genauso skeptisch wie die alten.