Der Zürcher Kantonsrat hat vor einem Jahr zum Ausdruck gebracht, dass das ganze Kasernenareal der Bevölkerung zur Verfügung gestellt werden soll, sobald das neue Polizei- und Justizgebäude in ein paar Jahren fertiggestellt ist. Ein entsprechender FDP-Vorstoss wurde von einer Mehrheit im Parlament vorläufig unterstützt. Das Kommando der Kantonspolizei Zürich dürfte dann nicht mehr auf dem Kasernenareal bleiben.
Der Regierungsrat hält in seinem Masterplan aber am Standort auf dem Kasernenareal fest. Er reagiert damit nicht auf den absehbaren Willen des Kantonsrates. «Das Geschäft ist noch nicht beschlossen. Wir müssen für unseren Masterplan von Fakten ausgehen und diese sind, dass die Polizeikaserne auch in Zukunft von der Kantonspolizei genutzt wird», sagt Markus Pfanner, Sprecher von der Zürcher Baudirektion.
Wermutstropfen für die Stadt Zürich
Die Stadt Zürich ist nicht glücklich, dass die Kantonspolizei weiterhin auf dem Kasernenareal bleibt. Dies hat sie mehrmals zum Ausdruck gebracht. Trotzdem unterstützt die Stadt den Masterplan des Kantons. Diese eine Frage solle nicht zu einem Stolperstein für das ganze Projekt werden, sagt Matthias Wissmann vom Stadtzürcher Hochbaudepartement. Auf dem Areal sei nämlich noch ganz viel Gutes geplant. Die Stadt hoffe aber trotzdem noch, dass der Kanton diesen Plan noch einmal überdenke.
Der Kantonsrat hat auch noch ein Wörtchen mitzureden
Bei zwei Abstimmungen über das Polizei- und Justizgebäude hat der Regierungsrat versprochen, dass das ganze Kasernenareal geräumt wird, auch das Kommando der Kantonspolizei. Der Kantonsrat hat den entsprechenden Vorstoss der FDP deshalb vorläufig verabschiedet. Mit einem definitiven Entscheid könnte der Kantonsrat den Regierungsrat nun dazu zwingen, dass dieser für das Kommando der Polizei bis 2020 einen Standort finden muss.