Das Bedürfnis für eine muslimische Notfallseelsorge sei gross, sagt Stephan Civelli vom kantonalen Lotteriefonds. Schliesslich würden im Kanton Zürich nicht weniger als 100'000 Muslime leben. «Die katholischen und reformierten Kirchen haben bereits Care-Teams, die bei Unfällen oder anderen Katastrophen eingesetzt werden können. Die Muslime haben dies noch nicht», sagt Civelli gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».
Das soll sich nun ändern: Spätestens in anderthalb Jahren soll das «Islam-Care-Team» einsatzbereit sein. Muslimische Geistliche, sogenannte Imame, würden dann 365 Tage im Jahr, rund um die Uhr, auf Abruf bereit stehen. Bei Notfällen könnten sie kurzfristig vor Ort sein und Opfer und Angehörige seelsorgerisch unterstützen. Vorgesehen sind 200 Stellenprozent.
Eine gegenseitige Ergänzung
Für den Aufbau der muslimischen Notfallseelsorge ist die Vereinigung der Islamischen Organisationen des Kantons Zürich zuständig. Deren Sekretär, Muris Begovic, betont auf Anfrage, dass man eng mit den bisherigen Notfallseelsorgen zusammenarbeiten möchte. «Wir sind ständig in Kontakt und tauschen uns aus. Wir wollen uns gegenseitig ergänzen.»