Das Projekt des Kantons Zürich heisst sinnigerweise «ALLE» und steht für «Aktive Lernzeit und Lernerfolg für Alle». Das Projekt fördert Sek-Schülerinnen und -Schüler vom siebten bis zum neunten Schuljahr, die in Mathematik und Deutsch starke Defizite aufweisen.
Die Förderung erfolge in drei Bereichen, erklärt Martin Wendelspiess, Leiter des Zürcher Volksschulamtes:
- Während der Schulzeit werden fehlende Grundkompetenzen gezielt aufgearbeitet.
- Hilfe bei Hausaufgaben und anderen Lernaktivitäten ausserhalb der Unterrichtszeit.
- Individuelle Unterstützung einzelner Schülerinnen und Schüler durch eine Assistenz während des Unterrichts.
Das Projekt will Schülerinnen und Schülern ermöglichen, dass sie nach Ende der obligatorischen Schulzeit direkt in die Berufswelt einsteigen können. Umwege über Brückenangebote wie ein zehntes Schuljahr sollen damit vermieden werden.
Projekt soll auch in der Primarschule möglich sein
Die Schülerinnen und Schüler sollen sich möglichst auf die Fächer Deutsch und Mathematik fokussieren, die für eine Bewerbung wichtig sind. Dazu ist es auch möglich, Kompromisse mit anderen Fächern einzugehen: «Ein Jugendlicher, der etwa sehr viel Sport treibt, kann vom Turnen dispensiert werden, damit er in dieser Zeit seine Deutsch- und Mathematikdefizite aufarbeiten kann», erklärt Martin Wendelspiess.
Das Volksschulamt ist sich bewusst, dass das Pilotprojekt nur ein kleines Pflaster darstellt: die grössten Wissensdefizite entstünden bereits in der vierten bis sechsten Primarstufe, so Martin Wendelspiess. Gerade deswegen beschloss das Volksschulamt auch, das Projekt auf diese Schulstufen auszuweiten. Das Pilotprojekt für die Sekundarstufe beginnt ab dem Schuljahr 2015/16 und dauert drei Jahre. Danach prüft der Kanton Zürich, ob das Projekt ALLE definitiv eingeführt werden soll.