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Das Innere des Kesslerloch.
Legende: Eine der grössten und wichtigsten archäologischen Fundstätten der Schweiz: das Kesslerloch bei Thayngen. wikipedia/Adrian Michael

Zürich Schaffhausen Kein besserer Schutz fürs Kesslerloch

53 Prozent der Thaynger Stimmbevölkerung will das Areal neben der prähistorischen Höhle Kesslerloch nicht umzonen. Nun ist der Weg für eine Recycling-Anlage frei. Mindestens theoretisch. Praktisch dürfte es weitere Gerichtsverfahren geben, welche die Anlage auf Jahre hinaus blockieren könnten.

Der Ausgang der Abstimmung fiel knapp aus: 1209 Stimmberechtigte lehnten die Umzonung ab, 1048 stimmten ihr zu.

Gegner: Angst vor Schadenersatzforderungen

Gemeindepräsident Philippe Brühlmann (SVP), der ebenso wie der Gemeinde- und der Einwohnerrat hinter der Vorlage stand, glaubt, dass die Finanzen den Ausschlag für die Ablehnung gegeben haben: «Unsere neusten Budgetzahlen sehen nicht gut aus. Ich kann mir vorstellen, dass einige Stimmbürger Folgekosteten befürchteten, wenn das Gelände umgezont wird.» Im Vorfeld hatte die Firma SwissImmoRec AG nämlich gedroht, Schadenersatz zu fordern, sollten die Stimmbürger der Umzonung zustimmen. Eine Umzonung der Industriezone in eine Gewerbezone hätte eine Verschrottungs-Anlage verhindert.

Rekurse möglich

Der Verwaltungsratspräsident der SwissImmoRec AG, Lukas Metzler, hofft nun, dass es rasch vorwärts geht und die Baubewilligung bald erteilt werden kann: «Meine Hoffnungen ruhen auf dem Gemeinderat, dass er das Projekt gut begleitet und der Wille des Stimmvolkes umgesetzt wird.» Wie schnell es wirklich geht, ist unsicher. Für den Bau der Anlage wird eine Baubewilligung benötigt. Dagegen kann rekurriert werden – bis vor Bundesgericht.

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