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Zürich Schaffhausen Keine Entschuldigung, aber Selbstkritik

Martin Graf entschuldigt sich nicht für seine Äusserung, die katholische Kirche sei rückständig. So lautet die Antwort der Direktion der Justiz und des Inneren, die heute versandt wurde. Dies geht nun an den Papst.

An einer Rede vom 31. Mai kritisierte Regierungsrat Martin Graf die katholische Kirche als rückständig. Anlass der Rede war ein Jubiläum: 50 Jahre, seit die katholische Kirche offiziell im Kanton Zürich anerkannt ist.

Das erfreute Bischof Vitus Huonder, der die katholische Kirche in Chur vertritt, gar nicht. Er forderte eine offizielle Entschuldigung. Die gibt es nun nicht: So steht es in einer Medienmitteilung vom Freitag, die die Direktion der Justiz und des Innern von Martin Graf verfasst.

Meldung an den Papst

Im Schreiben steht, man habe der römisch-katholischen Kirche «in keiner Weise das Existenzrecht gemäss eigenem Selbstverständnis abgesprochen». Deswegen sei eine Entschuldigung nicht angebracht. Trotzdem ist die Mitteilung selbstkritisch: Die Rede Martin Grafs mag «zum Teil plakativ und teilweise missverständlich gewesen sein».

Martin Graf hält also an seiner grundsätzlichen Kritik am Bistum Chur fest. Es ist jedoch vor allem die Bezeichnung von Rom als «geschützte Werkstatt», die das Bistum Chur brüskiert hat. Dies bestätigt dessen Sprecher Giuseppe Gracia im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Man habe nun diese Information an den Papst weitergeleitet, auch, um diesen «in Schutz zu nehmen», so Grazia.

siem

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