Das Thema sorgte bereits Ende letzten Jahres für Schlagzeilen: Der Grosse Gemeinderat von Adliswil sprach sich damals dafür aus, das Personalstatut so anzupassen, dass der Stadtrat von den städtischen Angestellten neutrale Kleidung und den Verzicht auf auffällige weltanschauliche, politische oder religiöse Symbole verlangen kann. SP und Grüne ergriffen das Referendum, gestern stimmten die Adliswilerinnen und Adliswiler darüber ab – und sagten Ja.
Es gehe nur darum, im Falle eines Falles die rechtliche Grundlage für allfällig nötige Massnahmen zu haben, betont der Adliswiler Stadtpräsident Harald Huber im Gespräch mit dem «Regionaljournal». Ein Beispiel für eine Übertretung des Gebots will er nicht geben. «Wir beurteilen das dann, wenn ein Fall auftritt», sagt Huber. Ein kleines Kruzifix an einer Halskette falle sicher nicht unter das Verbot; das gehöre zu unserem Kulturkreis. Trage jemand ein Kopftuch, müsse man dies «sicher genauer anschauen», meint Huber. Doch auch da hänge alles von den Umständen ab.
Das Kreuz am Ketteli gehört zu unserem Kulturkreis.
Von allfälliger Willkür bei der Beurteilung, welche religiösen Symbole noch tragbar sind und welche nicht, will Huber nichts hören: Es werde keine Einzelentscheide geben, sondern brauche in jedem Fall einen Beschluss des Gesamtstadtrats.