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Das Zürcher Obergericht
Legende: Auf allen Richterstühlen sollen Profis sitzen - nicht nur am Zürcher Obergericht. Keystone

Zürich Schaffhausen Keine Laien mehr auf dem Richterstuhl

An den Gerichten im Kanton Zürich sollen in Zukunft nur noch Richterinnen und Richter mit einem abgeschlossenen Jus-Studium arbeiten. Laienrichter seien mit den heutigen komplexen Fällen überfordert, glaubt eine Mehrheit des Kantonsrates und unterstützte einen entsprechenden Vorstoss.

Laien auf dem Richterstuhl - dieses Thema ist im Kanton Zürich schon länger umstritten. Der Zürcher Kantonsrat hatte sich vor vier Jahren zuletzt damit befasst. Damals kam eine Mehrheit zum Schluss, dass es neben juristischen Profis auch Laien benötigt an den Gerichten. SVP, EVP und EDU waren auch heute noch immer dieser Meinung, befanden sich damit aber in der Minderheit.

Laienrichter im Kanton Zürich

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Im Kanton Zürich arbeiten heute noch in sieben von zwölf Bezirksgerichten Laienrichter, vor allem auf dem Land. In den grossen Städten Zürich und Winterthur und am Zürcher Obergericht sind nur Richter mit einem abgeschlossenen Jura-Studium tätig. Auch im Kanton Schaffhausen arbeiten schon lange keine Laien mehr.

Anwälte sind auch keine Laien

Alle anderen Parteien waren der Meinung, dass Laienrichter heute nicht mehr zeitgemäss sind. Gerade bei komplexen Fällen seien Juristen im Vorteil, sagte zum Beispiel SP-Kantonsrätin Céline Widmer. «Schliesslich gibt es auch bei den Anwälten oder der Staatsanwaltschaft keine Laien mehr.»

Weil FDP und CVP neu diesem Argument auch folgten, kam die Parlamentarische Initiative mit 87 Ja-Stimmen komfortabel durch. Der Kantonsrat muss sich nun vertieft mit dem Thema auseinandersetzen. Noch ist aber nichts entschieden, die ganze Thematik wird noch einmal im Parlament beraten werden.

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