Im Mai 2015 wurden die Pläne vorgestellt. Eine private Hochschule sollte die leerstehenden Räume der ehemaligen Hallen für Neue Kunst übernehmen; die Fernuni IUN World. Die Stadt verhandelte über den Verkauf von zwei Stockwerken der Kammgarn an die Betreiber. Nun ist aber klar: «Wir haben die Gespräche abgebrochen, weil eine Einigung nicht möglich war», sagt Stadtpräsident Peter Neukomm im «Regionaljournal».
Einerseits war die Stadt nicht bereit, die ehemaligen Industriehallen im Stadtzentrum zu verschleudern. Andererseits knüpfte die Stadt den Verkauf an Bedingungen. So wollte sie sich unter anderem das Rückkaufsrecht sichern, sollten die Betreiber der Fernuni plötzlich aufgeben. «Sonst hätten wir die Vorlage niemals durchs Parlament und die Volksabstimmung gebracht», ist Neukomm sicher.
Zieht nun die Stadtverwaltung ein?
Nach dem Scheitern der Verhandlungen ist nun wieder völlig offen, was mit den oberen Stockwerken des Kammgarn-Westflügels passiert. Die Stadt prüft verschiedene Ideen. Eine davon ist es, einen Teil der Stadtverwaltung dort unterzubringen. So könnte auf den allfälligen Neubau im Stadthausgeviert verzichtet werden.
Was die unteren Stockwerke betrifft, bleibt es bei der ursprünglichen Planung: Einziehen soll die Freihandbibliothek sowie ein Gastrobetrieb. Zudem soll es eine kulturelle Nutzung geben.
Provisorische Lösung für die Hochschule
Die Hochschule ihrerseits will immer noch im Herbst 2017 in Schaffhausen starten. Aus Sicht des Kantons, der eine Anschubfinanzierung zusicherte, ist das problemlos möglich, wie Volkswirtschaftsdirektor Ernst Landolt auf Anfrage betont. Eine Übergangslösung gibt es bereits. Die wäre auch nötig geworden, wenn sich die Stadt und die Hochschul-Verantworlichen doch noch einig geworden wären.
Die Fernuni zieht nun in leerstehende Räumlichkeiten des kantonalen Elektrizitätswerks EKS ganz in der Nähe der Kammgarn ein. Für die Zukunft werde eine neue Lösung gesucht, so Landolt. Vorzugsweise in der Stadt Schaffhausen. Allenfalls auch in Neuhausen am Rheinfall.