Ali Ahmadi aus Adliswil ist die zweihundertste Person, die einen Mikrokredit erhält vom Verein «GO!». Gemäss dem Präsident des Vereins, Ruedi Winkler, ist Ahmadi ein typischer Kreditnehmer: «Wir haben zwei Schwerpunkte. Die eine Hälfte wollen einen Startkredit, um eine Firma aufzubauen. Die zweite Hälfte benötigt Geld um das Unternehmen weiterzuentwickeln.»
In letztere Kategorie fällt Ali Ahmadi. Er finanziert mit dem Stickmaschinen für sein Geschäft, das sich auf Textilbeschriftung spezialisiert hat. Was alle Klienten des Vereins gemeinsam haben: Sie erhalten kein Geld von einer Bank, weil sie die üblichen Sicherheiten nicht vorweisen können.
Bei allem Erfolg muss man festhalten: Es ist eine Nische.
Dieses Risiko geht die Non-Profit-Organisation «GO!» ein. Bisher mit Erfolg: Die Rückzahlungsquote liegt aktuell bei 95 Prozent. Nur fünf Prozent konnten den Kredit also nicht zurückzahlen, was ein guter Wert sei, so Winkler.
In den Jahren seit 2009 hat der Verein Kredite in der Höhe von insgesamt 4,3 Millionen Franken vergeben. Dennoch sagt Ruedi Winkler: «Man muss die Relationen wahren. Bei allem Erfolg, den wir haben, muss man festhalten: Es ist eine Nische, die wir bedienen. Im Vergleich mit Gesamtkreditverträgen ist ein ein kleiner Betrag.»
Klein, aber dennoch gefragt: Auch nach zweihundert Krediten gehen die Idee nicht aus, lasse die Nachfrage nicht nach, so Ruedi Winkler: «Wir sind beständig gewachsen, haben jedes Jahr mehr Kredite verteilt. Wie hoch das Potenzial am Ende ist, können wir immer noch nicht abschätzen.»