Ja, sagt Zita Küng: Viele Mädchen und junge Frauen würden heute ihr Leben in die eigene Hand nehmen. Aber nicht alle. «Zu viele werden immer noch untergebuttert», klagt Küng im Interview mit dem «Regionaljournal». Das beginne schon in den frühen Kinderjahren: «Mit 'Hello Kitty' zeichnet man für die Mädchen den Weg vor.» Für kleine Mädchen und Jugendliche sei es dann schwierig, sich gegen Konventionen zu wehren. «Darum braucht es Stärkung, damit junge Frauen machen, was sie interessiert», sagt Zita Küng.
Für sie ist die sogenannte «Mädchenarbeit» daher nach wie vor wichtig. Dort fänden die Mädchen professionelle Unterstützung von Frauen, die wüssten, worauf es ankomme. Auch die Rahmenbedingungen für Knaben und Mädchen seien noch nicht die gleichen. Natürlich hätten auch Knaben Probleme: «Aber sie wissen, dass sie einmal gross und stark werden und dann eine Sekretärin haben.» Den Knaben würde dieses Bewusstsein von der heutigen Gesellschaft immer noch gegeben – den Mädchen nicht.
Angst vor dem 'Backlash'
Küng, die sich seit 40 Jahren für Gleichstellung einsetzt, sieht zwar Fortschritte. Gleichzeitig fürchtet sie einen 'Backlash', dass es also nach 40 Jahren Feminismus plötzlich eine Gegenreaktion gibt.
(kueh; Regionaljournal Zürich Schaffhausen, 12:03 Uhr)