Für die Linke war zwar klar: Die Winkelwiese deckt in der Zürcher Theaterlandschaft eine wichtige Nische ab. Sie wehrte deshalb den Kürzungsantrag ab, der von der FDP bei den Subventionen für die kleine Kellerbühne eingebracht wurde. Doch auch auf der linken Ratseite nehmen die Stimmen zu, die für die Stadt Zürich in Sachen Kultursubventionen eine Gesamtschau fordern. Ein Überblick über die Zürcher Theater- und Tanzlandschaft, der es erlaubt zu entscheiden, welche Angebote es braucht und welche vielleicht nicht.
Sorgenfalten auf der Stirn
Die Debatte am Mittwoch Abend im Zürcher Gemeinderat wurde von vielen Kulturschaffenden mit grosser Spannung verfolgt. Mit Sorge beobachten sie, dass die Beiträge für kleine Häuser von der Politik offenbar zunehmend in Frage gestellt werden. Gerade die kleinen Häuser seien auf jeden Franken angewiesen, sagten Vertreter der Kulturszene gegenüber dem «Regionaljournal». Doch auch für Manuel Bürgin, Direktor des Theater Winkelwiese, ist klar, dass sein Theater Aufwand und Ertrag optimieren muss.
Plädoyer für eine Güterabwägung
Stadtpräsidentin Corine Mauch hat Verständnis dafür, dass es in Zeiten von knappen Finanzmitteln, dass das Parlament auch bei der Kultur genau hinschaut. Sie betont aber, dass die Kultur wichtig sei für das Zusammenleben in der Stadt. «Wir müssen aufpassen, dass wir nicht etwas gefährden, was ganz wichtig ist für unsere Stadt», sagt sie im Interview mit dem «Regionaljournal».
Corine Mach wehrt sich nicht grundsätzlich gegen eine Überprüfung von Kulturausgaben. Das müsse aber in aller Sorgfalt und auf der Basis einer Gesamtschau passieren, betont sie. Das sei ein Prozess der Zeit brauche und dessen Ergebnisse man nicht vorweg nehmen dürfe.