Im siebten Stock der Hochschule der Künste (ZhdK) sind die Wände und Böden versprayt mit Graffitis. Fenster, Toiletten und Spiegel sind verschmiert. Zwar ist noch unklar, wer hinter dieser «Kunstaktion» steckt.
Bekannt ist aber, dass sich viele Studentinnen und Studenten im Gebäude nicht richtig wohl fühlen. Sie kritisierten immer wieder öffentlich, es sei steril und die angehenden Künstler würden in ihren Freiheiten immer weiter eingeschränkt. Die Vermutung liegt daher nahe, dass diese Graffiti-Aktion «hausgemacht» ist.
Eine Grenze überschritten
Die Aktion erfolgte just vor der grossen Diplomausstellung der Schule - die Schulleitung liess in den vergangenen Tagen extra für diesen Anlass die Wände im siebten Stock mit neuem Weiss überziehen. «200 Absolventinnen und Absolventen zeigen ihre Arbeiten. Und wir wollen ihnen Flächen bieten, auf denen ihre Werke zur Geltung kommen», erklärt Heike Pohl, Sprecherin der Hochschule.
Die Schmierereien hätten klar eine Grenze überschritten. Die Schule dulde keine Sachbeschädigung und werde Konsequenzen ziehen, so Pohl. Den Tätern drohen Disziplinarmassnahmen. Zudem wird die Schule die Spielregeln für den Gestaltungsfreiraum neu definieren. «Wir hatten hier eine liberale Haltung, haben die Studierenden gewähren lassen. Das aber wird in Zukunft nicht mehr so sein.»