Cecilia Bartoli geniesst im Opernhaus Zürich seit jeher einen besonderen Status: Unter dem Intendanten Alexander Pereira durfte sie jeweils wünschen, was sie singen will. Nun scheint ihr auch die neue Direktion keinen Wunsch abschlagen zu wollen, denn sie darf die ganze Salzburger Produktion der Oper «Norma» nach Zürich bringen.
Man habe in allererster Linie dem Publikum eine Freude machen wollen, versichert Christian Berner, kaufmännischer Direktor des Opernhauses Zürich. «Die Nachfrage nach Karten bestätigt uns», sagt Berner. «Alle Vorstellungen sind ausverkauft.» Mit ein wenig Glück gibt es an der Abendkasse noch vereinzelt Tickets.
Eine logistische Herausforderung
Für den schwerfälligen Opernbetrieb, der seinen Spielplan 4 - 5 Jahre zum voraus festlegt, ist ein solches Gastspiel aber vor allem eines: Eine grosse Herausforderung. Die fremde Produktion muss in den bestehenden Spielbetrieb integriert werden. «Dies so zu planen, dass die anderen Produktionen nicht tangiert werden, ist schwierig», bestätigt Berner.
Spielplan und Programm
Finanziell geht die Rechnung nur auf, weil dank Cecilia Bartoli die Kartenpreise nach oben angepasst werden können. Berner spricht denn auch von einem «Spezialfall und einer Ausnahmesituation». Klopft nicht «La Bartoli» in ein paar Jahren mit einer anderen Oper im Gepäck in Zürich an, dürfte die Salzburger «Norma» deshalb das erste und letzte Gastspiel am Zürcher Opernhaus gewesen sein.