Die Spitze der ZKB hatte in den vergangenen Wochen vom Rat im Rahmen des ZKB-Gesetzes einige Niederlagen kassiert: Er verbot ihr Geld von Privaten aufzunehmen, erhöhte das Staatskapital nur zu einem Bruchteil und lehnte höhere Entschädigungen für die Bankenspitze ab. Für das Geschäftsjahr 2013 gab es dagegen am Montag viel Lob.
Die ZKB habe gut gewirtschaftet, war man sich von links bis rechts einig. Ein Konzerngewinn von 797 Millionen Franken (7,2 Prozent mehr als im Vorjahr), und das in einem wirtschaftlich schwierigen und regulatorisch anspruchsvollen Umfeld, Ausschüttungen von 220 Millionen Franken an den Kanton und 110 Millionen an die Gemeinden – daran gab es wenig zu mäkeln.
Benedikt Gschwind (SP, Zürich), Präsident der Aufsichtskommission für wirtschaftliche Unternehmen (AWU), wies allerdings darauf hin, dass der um 50 Millionen Franken höhere Gewinn nicht auf das eigentliche Bankgeschäft, sondern auf ausserordentliche Faktoren zurückzuführen sei. Allein mit dem Verkauf von Liegenschaften seien 141 Millionen Franken eingenommen worden.
Gratulation für «Meisterpokal»
Für Ruedi Menzi (SVP, Rüti) war das Geschäftsjahr 2013 für die ZKB trotzdem ein gutes. Bemerkenswert sei, dass die ZKB von der Nationalbank als systemrelevante Bank eingestuft wurde. Besonderes Lob verdiene die Bank für ihre KMU-Förderung. Laut Gschwind hat jedes zweite Unternehmen im Kanton Zürich Geschäftsbeziehungen mit der ZKB. Das zeige, wie wichtig sie für die Zürcher Wirtschaft sei.
Roland Munz (SP, Zürich) gratulierte der ZKB für den «Meisterpokal», den sie als «sicherste Universalbank» errungen habe. Sicherheit stehe bei der «Bank der Zürcher» vor Gewinnmaximierung. Gut findet Munz auch die Zurückhaltung bei der Vergabe von Hypothekarkrediten. «Würden andere Institute die ZKB als Vorbild nehmen, bräuchte es keine weiteren Regulierungen.»
ZKB ist «keine Hochleistungsmilchkuh»
Das gute Resultat und die Gewinnausschüttung von 330 Millionen Franken an Kanton und Gemeinden seien keine Selbstverständlichkeit, mahnte Katharina Weibel (FDP, Seuzach). Mit dem Sondereffekt von 180 Millionen Franken, die mit dem Verkauf von Aktien und Liegenschaften erzielt worden seien, könne im laufenden Jahr nicht mehr gerechnet werden.
Fragezeichen setzten Maria Rohweder-Lischer (Grüne, Männedorf) und Stephanie Huber (GLP, Dübendorf) hinter das Ausland-Engagement der ZKB. Gewisse Aktivitäten im und mit dem Ausland seien wohl nötig, aber die Risiken müssten kritisch beurteilt werden.
Hinterfragt werden müsste laut Rohweder auch die Gewinnausschüttung. Mit Blick auf die Eigenkapitalbildung wäre es ihrer Meinung nach von Vorteil, weniger Geld abzuführen. Auch Erich Vontobel (EDU, Bubikon) plädierte dafür, zur ZKB Sorge zu tragen. Sie könne nicht wie eine «Hochleistungsmilchkuh» behandelt werden.
Franco Albanese (CVP, Winterthur) appellierte an jene, welche die ZKB an die kurze Leine nehmen wollen, die Zeit bis zur zweiten Lesung des ZKB-Gesetzes zu nutzen, um ihre Positionen nochmals zu überdenken. Mit 152:0 Stimmen wurde der Geschäftsbericht schliesslich gutgeheissen.
Mehr Lohn für ZKB-Chef
Im Geschäftsbericht sind auch die Löhne für die Bankspitze ersichtlich. Im Jahr 2013 hat ZKB-Chef Martin Scholl 1'474'233 Franken verdient. Dies sind fast 100'000 Franken mehr als im Jahr zuvor (2012: 1'375'000). Dazu zahlte die Zürcher Kantonalbank 199'831 Franken für Vorsorgeleistungen und sonstige Vergütungen an ihren CEO.