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Bezirksgericht Bülach, Innenansicht
Legende: Schauplatz des sogenannten Mafia-Prozesses: Das Bezirksgericht Bülach. ZVG Kanton Zürich

Zürich Schaffhausen Mafia-Prozess: 8 Jahre Gefängnis für Drogendealer

Das Bezirksgericht Bülach hat einen 54-jährigen Mann wegen Kokainhandels zu einer langen Gefängnisstrafe verurteilt. Vom Vorwurf, er habe Verbindungen zur kalabrischen Mafia, wurde er jedoch freigesprochen.

Über sechs Jahre lang zog sich der Fall des heute 54-jährigen Angeklagten hin. Der Prozess gegen ihn war geprägt von Unterbrüchen und Zwischenfällen. 2014 verliessen seine Verteidiger den Gerichtssaal unter Protest. Die Verhandlung wurde verschoben.

Seit Mittwochvormittag steht nun das Urteil: Das Bezirksgericht Bülach verurteilt den Mann zu 8 Jahren Gefängnis. Er sei schuldig in 8 von 10 Anklagepunkten, vor allem wegen Kokainhandels, befand das Gericht.

Ebenfalls hatte er mit anderen geplant, einen UBS-Geldtransporter zu überfallen. Zu diesem Überfall kam es dann aber nicht.

Urteil ist noch nicht rechtskräftig

Freigesprochen wurde der Mann im Punkt der Geldwäscherei und auch, dass er eine kriminelle Organisation unterstützt haben soll – konkret: die kalabrische Mafia ’Ndrangheta.

Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Die Verteidiger des 54-Jährigen meldeten bereits Berufung an. Und auch die Staatsanwaltschaft überlegt sich einen Weiterzug. Der Fall wird also eine Fortsetzung vor dem Zürcher Obergericht finden.

Disput am Rande

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Am Rande der Verhandlung war auch der Eklat vor einem Jahr Thema. Verteidiger Daniel Walder bekräftigte, dass er gegen die zuständigen Staatsanwälte eine Strafanzeige eingereicht habe, welche derzeit noch behandelt werde. Sein Mandat sei «unfair» behandelt worden und das Verfahren sei unkorrekt abgelaufen.

Staatsanwalt Umberto Pajarola sieht dieser Anzeige gelassen entgegen: «Die Anschuldigungen sind meiner Meinung nach haltlos», sagte er gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen».

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