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Eine Pflegerin gibt einer Patientin ein Glas Tee zum Trinken.
Legende: Schichtarbeit und geringer Lohn: Immer mehr Pflegerinnen geben ihren Beruf auf - und landen in der Arbeitslosigkeit. Keystone

Zürich Schaffhausen Mehr arbeitslose Pflegerinnen und Pfleger

Die neusten Arbeitslosenzahlen weisen für den Kanton Zürich einen leichten Anstieg aus. Betroffen sind beinahe alle Branchen. Was auffällt, ist die Zunahme im Gesundheitswesen. Vor allem im Pflegebereich wächst die Arbeitslosigkeit.

Der Bedarf an Pflegepersonal ist gross. Doch gleichzeitig steigt in dieser Branche die Arbeitslosenquote. Irene Tschopp, Mediensprecherin des kantonalen Amts für Wirtschaft und Arbeit (AWA), sagt auf Anfrage des «Regionaljournals Zürich Schaffhausen», dieser Trend sei bereits seit einigen Monaten zu beobachten.

Ein Grund dafür sei, dass in der Pflege viele Quereinsteiger arbeiteten: «Die Fluktuation ist sehr hoch. Das könnte damit zusammenhängen, dass viele nach kurzer Zeit merken, dass sich der Schichtbetrieb schlecht mit dem Familienleben vereinbaren lässt.» Daher würden viele Pflegerinnen und Pfleger den Beruf aufgeben – und landen, zumindest vorübergehend, in der Arbeitslosigkeit.

Kostendruck und weniger qualifizierte Konkurrenz

Hintergrund

Harte Arbeitsbedingungen und ein bescheidener Lohn nennt auch Roland Brunner als Gründe, weshalb viele Pflegerinnen und Pfleger die Branche wechseln.

Und der für die Gesundheitsberufe zuständige Sekretär der Gewerkschaft VPOD nennt einen weiteren Grund. Der Kostendruck steigt stetig an: «Häufig arbeiten auf einer Station nicht mehr fünf gut ausgebildete Fachkräfte, sondern noch zwei. Und dazu drei Angelernte. Damit wird der Betrieb insgesamt günstiger, aber für die Fachkräfte auch anstrengender.» Was wiederum dazu führe, dass sich diese eine andere Stelle suchten.

Es sei daher wichtig, dass sich die Arbeitsbedingungen – also die Zeiten und das Salär – im Gesundheitswesen verbessern, so Brunner. Sonst halte der Trend, dass immer mehr Personal aus der Pflege die Stelle aufgebe und ein Teil davon in der Arbeitslosigkeit lande, weiter an.

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