«7 to 7» so heisst die Initiative der AL. Der Name ist Programm, denn das Betreuungsangebot soll den Kindern zwölf Stunden am Tag offen stehen. Die AL will so die Familien- und Bildungspolitik im Kanton Schaffhausen vorantreiben und «auf die Überholspur gehen». Regierungs- und Kantonsrat gingen jedoch auf die Bremse: Der Vorschlag sei zu radikal und utopisch, fand die bürgerliche Seite, und vor allem nicht finanzierbar.
Firmen lassen Schaffhausen links liegen
Dass Schaffhauser Gemeinden mehr tun müssen, damit Familien Kinderbetreuung und Berufsleben unter einen Hut bringen, war bei allen Parteien unumstritten. Heute gibt es in gerade mal zwei Gemeinden Tagesschulen. Laut Wirtschaftsförderung eines der grössten Probleme, um internationale Firmen oder Berufsleute aus anderen Kantonen nach Schaffhausen zu bringen, sagt AL-Kantonsrat Till Alder: «Sie sagen, solange es keine Betreuungsangebote gebe, kommen sie nicht.»
Eltern sollen sich beteiligen
Eine flächendeckende Gratis-Betreuung würde jedoch Kosten von jährlich mindestens 10 Millionen Franken generieren. Diese dürften nicht an Kanton und Gemeinden hängenbleiben, argumentierten die Bürgerlichen. «Wir sind der Meinung, dass Eltern, die das Angebot nutzen möchten, sich daran beteiligen sollen», brachte es Regula Widmer von den Grünliberalen auf den Punkt.
Der Gegenvorschlag des Regierungsrates sieht nun vor, dass die Gemeinden ihre Betreuungsangebote ausbauen sollen, diese sind jedoch kostenpflichtig. Für diese Varianten konnten sich alle Parteien erwärmen, selbst die AL. Ihre Initiative ziehen sie trotzdem nicht zurück. Sie kommt nun zusammen mit dem Gegenvorschlag vors Volk.