Der Kanton Zürich bezahlt jährlich 152 Millionen Franken für seine Kultur. Davon gehen 85 Millionen an das Opernhaus und 50 Millionen als Lastenausgleich an die Städte Zürich und Winterthur. Mit den verbleibenden 18 Millionen Franken unterstützt und fördert der Kanton die Kleinkultur. Einen Teil der gesamten Kulturkosten nimmt der Kanton jeweils aus dem Lotteriefonds. Insbesondere die 18 Millionen für Kleinkultur kommen je zur Hälfte aus den Steuern und aus dem Lotteriefonds.
Weil der Lotteriefonds zurzeit übermässig stark gespiesen wird und mit 250 Millionen Franken aus den Nähten platzt, schlug die Kantonsregierung dem Parlament vor, die 18 Millionen für Kleinkultur nicht mehr zur Hälfte aus dem Steuertopf, sondern komplett aus dem Lotteriefonds zu beziehen.
Gleichzeitig wollte der Zürcher Regierungsrat die Beiträge um weitere 6 Millionen Franken aus dem Fonds für die Filmförderung aufstocken. Obwohl sie den Ausbau der Kulturförderung grundsätzlich unterstützt, wandte sich die SP gegen die Vorlage. Das Geld aus dem Fonds reicht nämlich nur für vier Jahre, und die SP befürchtete, dass danach gar kein Geld mehr für Kleinkunst gesprochen wird.
Das ist der Kultur nicht würdig!
Die SVP ihrerseits wollte den Fonds gänzlich unangetastet lassen. Um die SVP nicht in ihrem Ansinnen zu unterstützen und die Kulturförderung zu schmälern, stimmte die Linke der Vorlage zähneknirschend zu und erreichte so mit den anderen bürgerlichen Parteien eine Mehrheit. Nun werden jährlich 40 Millionen Franken aus dem Lotteriefonds der Kultur im Kanton Zürich zufliessen.