Wohnen in der Stadt Zürich ist eine begehrte und teure Angelegenheit. Wer eine günstige Wohnung sucht, muss viel Geduld haben. Die Stadt Zürich will sich aber dieser Entwicklung mit aktiver Wohnbauförderung entgegensetzen. Und sie hat auch von der Bevölkerung den Auftrag dazu. Diese hat Ende 2011 die Volksinitiative «bezahlbare Wohnungen und Gewerberäume» angenommen.
Der Zürcher Stadtrat hat am Dienstag eine erste Zwischenbilanz gezogen. Diese fällt positiv aus. Dank der städtischen Wohnpolitik sei das Angebot an günstigen Wohnungen gewachsen. In den ersten vier Jahren ist der Anteil der gemeinnützigen Wohnungen um 0,5 Prozent auf 52'700 Wohnungen gestiegen. Damit liegt der Anteil nun bei 26,8 Prozent aller Mietwohnungen.
Ehrgeiziges Ziel bis 2050
Mit der Annahme der Volksinitiative verpflichtet sich die Stadt Zürich aber, bis 2050 den Anteil gemeinnütziger Wohnungen auf einen Drittel zu steigern. Gemeinnützig bedeutet, dass die Wohnungen ohne Gewinnabsicht vermietet werden und dem Prinzip der kostendeckenden Mieten verpflichtet sind. Die Mieten sollen dadurch bezahlbar bleiben.
Wie die Zürcher Stadtregierung sagte, sei die Stadt mit ihrer Wohnpolitik zwar auf Kurs, aber das Ziel bleibe ehrgeizig. Finanzvorsteher Daniel Leupi (Grüne) sagt etwa: «Wir müssen ein überdurchschnittliches Engagement zeigen, wenn wir unseren Anteil weiter steigern möchten.» Dafür setze man weiter auf bewährte Mittel wie die Vergabe von Bauland an Wohnbaugenossenschaften. Und die Stadt Zürich kauft auch selber wieder vermehrt Immobilien und erstellt kommunale Siedlungen.
Trotzdem stellte der Zürcher Stadtrat klar, dass sie das vorgegebene Ziel nicht alleine erreichen könne.