Bisher waren 3D-Scanner äusserst teuer und vor allem riesig. Dank dem vierköpfigen Forschungsteam um Professor Marc Pollefeys von der ETH Zürich soll sich dies ändern. Gebrauchen könnten die neue App jeder und jede. «Wenn man in einem Möbelgeschäft ein schönes Möbelstück sieht, aber nicht weiss, ob es in die Stube passt, dann kann man es mit dem Handy kurz einscannen und zuhause dreidimensional in die Wohnung stellen», sagt Petri Tanskanen im «Regionaljournal Zürich Schaffhausen». Er ist Teil des Forschungsteams, das die App entwickelt hat.
Die App lässt nämlich zu, dass die Grösse des Gegenstandes beim Scannen mitgemessen wird: sie kann eine kleine Modellkirche von einer echten Kirche unterscheiden. Ein weiterer Vorteil ist, dass die App sozusagen live den Gegenstand anzeigt, wie er eingescannt wird. Damit lässt sich prüfen, ob der Scan etwas taugt – das war bislang nicht möglich. Die App erstellt nun eine grobe Version des Objekts, die, einmal nachbearbeitet, wieder von einem 3D-Drucker gedruckt werden kann.
Funktioniert fast mit allen Gegenständen und fast überall
Für den Einsatz der App gibt es kaum Beschränkungen: Sie funktioniert eigentlich überall dort, wo eine Kamera auch Bilder schiessen kann. Einzig bei den Oberflächenstrukturen der eingescannten Objekte gibt es Unterschiede: bei einer Glasfigur etwa würde die App kapitulieren, so Petri Tanskanen. Dafür eignen sich Oberflächen mit Mustern, etwa Blumenmuster oder Kacheln, besonders gut zum Scannen.
An einer internationalen Konferenz in Sydney haben die Zürcher ihre neuentwickelte App erstmals vorgestellt – und bereits grosses Interesse aus der Industrie festgestellt. Eine offizielle Version der App gibt es jedoch noch nicht. Petri Tanskanen schätzt, dass es mindestens noch ein Jahr dauere, bis die App offiziell erhältlich sei.