Die Sanierung der beiden 184 und 86 Meter langen Brücken sei technisch und logistisch eine sehr grosse Herausforderung, sagte Andrea Federli, der zuständige Projektleiter beim Bundesamt für Strassen (ASTRA), am Dienstag vor den Medien. Alle Fahrspuren, sämtliche Anschlüsse sowie alle Ein- und Ausfahrten müssen durchgehend offen bleiben.
Operation am «offenen Herzen»
Die Anhebung der einzelnen Brückenteile ist deshalb nur innerhalb eines eng begrenzten Zeitfensters zwischen 21 und 5 Uhr möglich. Nach verschiedenen Vorarbeiten beginnt um 21 Uhr die «Operation am offenen Herzen».
Der Verkehr wird auf die Gegenfahrbahn der «Zwillingsbrücke» umgeleitet. Danach werden die Fahrbahnübergangsteile demontiert. Die Brücke steht damit kurzfristig beidseitig getrennt von den weiterführenden Trassen da und muss in Längs- und Querrichtung stabilisiert werden.
Gegen 22 Uhr beginnt die eigentliche Anhebung. Das Brückenbauwerk wird mit Hilfe von hydraulischen Pressen millimetergenau angehoben. Sobald die Stütze auf die nötige Höhe angehoben ist, werden Stahlscheiben zwischen das Stützenfundament und die angehobene Stütze geschoben.
Kurz nach 23 Uhr ist die Brücke in der richtigen Lage. Derweil werden auf der Fahrbahn die provisorischen Übergänge vorbereitet. Um ein sicheres Auffahren auf die angehobene Brücke zu ermöglichen, werden auf einer Länge von rund 10 Metern Belagskeile eingebaut.
Um 2 Uhr müssen diese Arbeiten spätestens erledigt sein. Nur so ist gewährleistet, dass die Belagskeile genügend ausgekühlt sind, bevor um 5 Uhr die nun 15 Zentimeter höher liegende Brücke dem morgendlichen Verkehr übergeben werden kann.
Sichere Fahrt für die nächsten 20 Jahre
Die Instandsetzung der Verzweigung Brüttisellen wird in mehreren Etappen durchgeführt. Die erste Etappe mit der Anhebung der beiden nördlichen Brücken dauerte von April bis November des vergangenen Jahres. Die dritte und letzte Etappe beginnt im Februar 2014 und dauert bis Oktober 2014. Während dieser Zeit werden die Korrosionsschutzarbeiten an den Stahlträgern fortgesetzt und die Betonkonstruktion verstärkt. Andrea Federli geht davon aus, dass nach der Instandsetzung die Verzweigung Brüttisellen mit ihren vier Brücken während der nächsten 15 bis 20 Jahre sicher befahren werden können.