Das Regionaljournal-Wahldossier
Dielsdorf, Samstagvormittag, in einem Grossraumbüro. Sechs Männer und Frauen sitzen vor ihren Computern und telefonieren. «Bei Anruf SP» ist die Devise. Die Wahlkampf-Helfer telefonieren Listen ab. Darauf stehen SP-Sympathisanten, ehemalige Mitglieder oder Geldgeberinnen. «Es geht darum, den Leuten klar zu machen: ‹Es hängt von Euch ab!› », sagt Daniel Frei, Präsident der SP Zürich. Der persönliche Kontakt soll ein paar Hundert oder Tausend Stimmen mehr bringen. Und helfen, die 20-Prozent-Hürde zu überspringen.
Innovation bei der SP, Tradition bei SVP und FDP
Bei der SVP sind traditionellere Methoden angesagt. Die 16-seitige Wahlzeitung etwa, die jeder Zürcher Haushalt erhalten hat. Und der persönliche Kontakt. «Wir sind immer schon auf die Menschen zugegangen - etwa an Standaktionen. Das funktioniert besser als anonyme Telefonate», findet SVP-Fraktionschef Jürg Trachsel.
Ähnlich sieht es auch die FDP. Sie setzt auf ihre Basis in den Gemeinden und glaubt: «Wenn wir es nur schaffen, gut zu mobilisieren, dann werden wir auf jeden Fall zulegen», wie FDP-Wahlkampfleiter Vincenzo Pedrazzini es ausdrückt. Und in einem sind sich alle Parteien einig: Zürich hat eine grosse Bedeutung. Denn wer hier gewinnt, legt meist auch in den nationalen Wahlen im Herbst zu. Und so lohnt sich für die Parteien der Mehraufwand.
(fren; Rendez-Vous)