Der Winterthurer Stadtrat will ab 2017 insgesamt 2,8 Millionen Franken für die Kultur ausgeben, das sind rund 300'000 Franken mehr als bisher. Der Grund für die Mehrausgaben ist das neue Kulturleitbild. Ausserdem sollen die Gelder neu verteilt werden, weil die Subventions-Verträge Ende 2016 auslaufen.
Über die neuen Verträge können sich die einen Organisationen freuen, andere müssen eine bittere Pille schlucken. Mehr Geld soll zum Beispiel das Fotomuseum Winterthur bekommen, weniger Unterstützung erhält das Sommer Theater Winterthur. Ganz gestrichen hat der Winterthurer Stadtrat die Subventionen für den Verein «Jazz in Winterthur».
Kulturpolitische Relevanz als Kriterium
Der Stadtrat von Winterthur begründet die Neuverteilung der Gelder mit neuen Beurteilungskriterien. Die Organisationen sollen mit ihrem kulturellen Schaffen durch Professionalität und Relevanz überzeugen. Ausserdem würden Betriebe mit fixen Arbeitspensen, die langfristig planen müssten, bevorzugt. Am meisten Unterstützung bekommt denn auch der Historische Verein für sein Projekt «Museum schaffen». Wie die Subventionsbeiträge am Schluss verteilt werden, entscheidet der Grosse Gemeinderat.
«Positives Signal» des Stadrates
Erfreut reagiert der neu gegründete Verein Kulturlobby Winterthur. Der Verein mit rund 60 Mitgliedern hat es sich unter anderem zum Ziel gesetzt, sich gegenüber der Politik mehr Gehör zu verschaffen. Die Präsidentin Jane Wakefield wertet die «moderate Erhöhung» der Gelder als «positives Zeichen»: «Wir begrüssen auch, dass mit diesem Entscheid des Stadtrates die Vielfalt der Kultur in Winterthur nicht beschnitten wurde.» Nun ist es der Kulturlobby wichtig, dass der Grosse Gemeinderat das Geschäft rasch behandelt. «2017 steht schnell vor der Tür, und wir brauchen Planungssicherheit.»