- Der Schweizer Eishockey-Verband fordert von allen Clubs in den beiden obersten Ligen eine Umrüstung auf «belastungsreduzierende» Banden bis zur Saison 2018/19.
- Kostenpunkt: 250'000 Franken.
- Für die zwei Zürcher Nati-B-Vereine EHC Winterthur und GCK Lions ein zu hoher Betrag.
- Beide Clubs mieten ihre Hallen von der Gemeinde – jetzt stehen Verhandlungen mit der Stadt Winterthur respektive der Gemeinde Küsnacht an.
Alle Beteiligten sind sich einig: Die Sicherheit der Spieler hat oberste Priorität. Deshalb unterstützen alle die Einführung der neuen Banden. Diese sogenannten «belastungsreduzierenden» Bandensysteme sollen das Verletzungsrisiko bei Banden-Checks senken. Vor allem Hirnerschütterungen könne damit vorgebeugt werden.
Der Schweizer Eishockey-Verband verlangt deshalb von allen Vereinen in der Nationalliga A und B, dass sie bis zur Saison 2018/19 ihre Stadien mit den neuen «flexiblen» ausrüsten. Der Verband schätzt die Kosten für diese Umrüstung auf eine Viertelmillion Franken.
Clubs als Mieter: Wer bezahlt?
Und da liegt das Problem. Zwar stehen alle hinter der Idee der neuen Banden, doch bezahlen wollen die Vereine nicht. Oder sie können nicht. Das gilt vor allem für die kleineren Vereine in der Nationalliga B, also der EHC Winterthur und die GCK Lions.
Wir müssen mit der Stadt verhandeln. Alleine können wir die Kosten niemals tragen.
Der EHC Winterthur mietet sein Stadion von der Stadt Winterthur. Der Verein will sich nun mit der Stadt an einen Tisch setzen. Denn alleine kann er die 250'000 Franken für die Umrüstung nicht stemmen, sagt Geschäftsführer Alexander Keller: «Unser Hallenwart hat frühzeitig mit der Stadt Kontakt aufgenommen. Nun müssen wir weiter verhandeln. Denn alleine können wir das finanziell nicht tragen.» Keller ist zuversichtlich, dass der Club mit der Stadt eine gute Lösung finden wird. Es bleibe ja noch etwas Zeit bis 2018.
Ähnlich klingt es bei den GCK Lions. Die «kleinen Löwen», das Farmteam der ZSC Lions, spielt ebenfalls in der Nationalliga B und ist ebenfalls Mieter. Die Lions mieten ihre Kunsteisbahn von der Gemeinde Küsnacht. Und auch sie sind auf finanzielle Unterstützung angewiesen.
Hoffen auf Kulanz des Verbands
Für die Mannschaft von der Goldküste kommt das Datum des Verbands zu einem denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Die Gemeinde plant nämlich sowieso eine Sanierung der Eishalle. Allerdings frühestens 2020 – zwei Jahre nach dem Datum, auf das die Liga die Umrüstung verlangt.
Nun hofft Manfred Frischknecht, Leiter Spielbetrieb der GCK Lions, dass der Verband ihnen einen Aufschub gewährt. So könnten die «flexiblen» Banden mit der Sanierung eingebaut werden. Und sein Wunsch scheint erhört zu werden. Auf Anfrage des «Regionaljournals» sagt der Janos Kick, Mediensprecher des Hockey-Verbandes, wenn ein Umbauprojekt auf dem Tisch liege, beharre man nicht auf dem Termin.
Die GCK Lions können die Umrüstung auf die neuen Banden also im Zuge der Sanierung in die Halle vornehmen. Gut für das Budget des Clubs, denn damit kommt wohl die Gemeinde Küsnacht für die «flexiblen» Banden auf. Dafür müssen die Spieler mindestens zwei Saisons länger die «harten» Checks an der alten Bande einstecken.