Der Vertrag zwischen der Universität Zürich und den beiden Kirchen sei schon fast unter Dach und Fach, sagt Benno Schnüriger, der Präsident des Synodalrats der katholischen Kirche.
Der neue Lehrstuhl für Spiritual Care ist bei der theologischen Fakultät angesiedelt, Zielpublikum sind aber auch Mediziner und Medizinerinnen. Zentral war die Frage, ob Spiritual Care für die Studierenden der medizinischen Fakultät obligatorisch oder freiwillig sein soll. Nun ist es entschieden: Die Vorlesungen über Seelsorge für sterbende Menschen sollen Pflicht werden. Benno Schnüriger: «Grundsätzlich gehört das zur Grundausbildung der Ärztinnen und Ärzte.»
Wer zahlt, befiehlt?
Für den neuen Lehrstuhl rechnet man während sechs Jahren mit Aufwendungen von 1,2 Millionen Franken. 800'000 Franken steuern die Kirchen dazu bei, 400'000 Franken kommen von einer Stiftung, die anonym bleiben will. Was bedeutet es, wenn die Kirchen den Lehrstuhl finanzieren? Wer zahlt, befiehlt? Benno Schnüriger verneint: «Wir haben lediglich ein Anhörungsrecht, wenn es um die Besetzung des Lehrstuhls geht.»
Die reformierte Kirche hat einem Unterstützungsbeitrag von 80'000 Franken zugestimmt. Der Segen der katholischen Kirche steht noch aus. Die Synode, das Parlament der römisch-katholischen Kirche, entscheidet im Sommer über die Finanzierung, wobei der Unterstützungsbeitrag wesentlich höher ist als jener der Reformierten. Wenn alles läuft wie geplant, dann soll der neue Lehrstuhl ab Herbst 2015 bereit sein.