Auf den ersten Entwurf der Winterthurer Parkplatzverordnung hagelte es Kritik: 47 Einwendungen gingen ein. Vor allem das Gewerbe protestierte gegen das neue Parkplatzregime: der Stadtrat schade mit seiner rigiden Verkehrspolitik dem lokalen Gewerbe, hiess es etwa.
Sonderregelungen sollen Gewerbe besänftigen
Mit der zweiten Version, welche der Stadtrat am Donnerstag präsentiert hat, wird den Anliegen des Gewerbes ein Stück weit Rechnung getragen: Es gibt zum Beispiel Ausnahmeregelungen für Unternehmen mit Schichtbetrieb.
Wer weniger als 10 Parkplätze für seine Kunden anbietet, muss sie nicht bewirtschaften, also weder eine Parkuhr aufstellen noch die Zeitdauer beschränken. «Wir sind im Rahmen der Vernehmlassung der Wirtschaft wirklich einen Schritt entgegen gekommen», sagt Stadtpräsident Michael Künzle.
Gewerbe bleibt skeptisch
Der Winterthurer Gewerbe-Verband möchte die überarbeitete Version nun genau prüfen. Grundsätzlich findet der Präsident Christof Hasler aber, dass der Stadtdrat die Verkehrsprobleme anders anpacken müsste: «Man müsste die Automobilisten dazu bewegen, dass sie für 2 Liter Milch und den Kopfsalat nicht das Auto, sondern das Velo oder den Bus nehmen.» So könnten unnötige Fahrten vermieden werden, sagt er gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen.»
Linke Parteien für noch mehr Parkplatzabbau
Auch die SP und die Grünen möchten unnötige Fahrten vermeiden, sehen die Lösung aber im Abbau von noch mehr Parkplätzen, vor allem im Zentrum.
Die neue Parkplatzverordnung wird noch im Gemeinderat beraten.