So, wie die Zürcher Regierung das Hochschulquartier umgestalten wolle, so gehe es nicht, meint die «Arbeitsgruppe besorgte Bürger - Zürich», welche am Dienstag ihr Missfallen an einer Medienkonferenz neben dem Universitätsspital kundtat. Das Bauvolumen sei zu gross für das Quartier. Deshalb solle der Kantonsrat die Richtplanänderung an den Regierungsrat zurückweisen.
Man anerkenne den Bedarf nach einem neuen Universitätsspital und den Entscheid zum Standort im Hochschulquartier, meint Arbeitsgruppen-Vertreter Heinz Oeschger. Der Masterplan werde jedoch dem geplanten Generationenprojekt nicht gerecht.
ETH und Universität nicht überragen
Gefordert wird, dass kein Gebäude die beiden «Kronenbauten» ETH und Universität als weitherum sichtbare Wahrzeichen Zürichs überragt. Dazu nötig sei eine Reduktion der Gebäudehöhen. Die unter Schutz stehenden Spitalbauten der Architekten Häfeli Moser Steiger aus den 1950er Jahren könnten nach Ansicht der Arbeitsgruppe teilweise geopfert werden. Dadurch lasse sich Spielraum schaffen.
Auch der Spitalpark könne durchaus verkleinert werden, findet die Arbeitsgruppe. Keinesfalls soll er - wie im Projekt vorgesehen - vergrössert werden. Wenn in der Ebene im Park gebaut werde, könne auf Hochhäuser verzichtet werden. Heutzutage brauche ein Spital eigentlich gar keinen Park.
Nichts hält die Arbeitsgruppe überdies von der Verschiebung des Haupteingangs des Unispitals weg von der Hauptverkehrsachse Rämistrasse an die Gloriastrasse. Und auf die geplanten Bauten für die Wirtschaftswissenschaften auf der Wässerwies solle verzichtet werden. Sie sollen auf dem Areal Irchel der Universität realisiert werden.
«Keine masslose Planung»
Vertreter des Kantons, welche die Medienkonferenz im Publikum mitverfolgten, wehren sich gegen den Vorwurf, die Planung im Hochschulquartier sei masslos. Der Richtplan gebe nur den Rahmen vor.
Wir wollen nicht als Klotz wahrgenommen werden.
Universität, ETH und Universitätsspital (UZH) würden das Volumen aber sicher nicht voll ausnützen, sagte Martin Waser, Präsident des UZH-Spitalrats: «Wir werden selbstverständlich nie soviel bauen, wie die Kritiker befürchten. Das Ganze muss quartierverträglich sein.»