Beim Thema Pistenausbau am Flughafen Zürich gehen die Emotionen im Kanton Zürich jeweils hoch. Mit dem Staatsvertrag mit Deutschland wird wieder heftig darüber diskutiert, ob die Pisten 28 und 32 ausgebaut werden sollen oder nicht.
Nach Ansicht des Flughafens braucht es eine Pistenverlängerung. Denn der Staatsvertrag bringt zusätzlichen Sperrzeiten für das Starten und Landen der Flugzeuge, die laut Flughafen nur mit ausgebauten Pisten effizient abgewickelt werden können. Deshalb hat er mit der Planung begonnen - und nun den Auftrag an ein Planungsbüro vergeben.
Die Grundlagen für den politischen Entscheid vorbereiten
«Um einen politischen Entscheid zu treffen, braucht es Grundlagen. Wir müssen ein Gesuch vorbereiten und brauchen dazu Informationen», sagt Flughafen-Sprecherin Sonja Zöchling. Kommt hinzu, dass der Zeitplan für den Pistenausbau sehr eng ist und der Flughafen das Baugesuch bereits fertig haben will, sollte die Pistenverlängerung abgesegnet werden. Vier Millionen Franken investiert der Flughafen in die Planung - sollte die Pistenverlängerung abgelehnt werden, sind diese vier Millionen verloren.
Beim Kanton hat man Verständnis für das Vorgehen des Flughafens. «Eine derartige Pistenverlängerung kann man nicht von heute auf morgen planen. Damit die Politik entscheiden kann, müssen wir wissen, ob es den Pistenausbau braucht, wieviel er kostet», sagt Erich Wenzinger, Kommunikationschef der Zürcher Volkswirtschaftsdirektion.
Viele Schritte bis zur Abstimmung
Zunächst muss der Staatsvertrag nun in den nationalen Parlamenten in der Schweiz und in Deutschland ratifiziert werden. Erst dann kommt er in Zürich auf die politische Agenda. Dann werden der Kantonsrat und - was sehr wahrscheinlich ist - das Stimmvolk entscheiden müssen, ob sie einen Ausbau der Pisten 28 und 32 gutheissen oder nicht.