Mit sieben Gemeinden hat der Kanton Zürich Mitte April sein Online-Pilotprojekt gestartet. Ende Mai sind es bereits 24 und bis Ende Jahr sollen es 136 sein. Ursprünglich rechnete der Kanton mit 100 Gemeinden, die per Ende 2016 mitmachen.
«Wir sind überrascht vom regen Interesse», sagt Lukas Steudler von der Staatskanzlei des Kantons gegenüber dem «Regionaljournal»: «Wir haben nicht einmal gross Werbung gemacht.» Das Online-Angebot entspreche offenbar einem Bedürfnis der Bevölkerung – und es funktioniere: «Wir erhalten sehr positive Rückmeldungen», sagt Steudler.
15 Minuten für den Umzug
Online dauert das An- und Abmelden einer ganzen Familie etwa eine Viertelstunde – tatsächlich ein grosser Zeitgewinn, denkt man an den Aufwand, den ein traditioneller Gang zu den Behörden verursacht: Extra freinehmen wegen der Schalteröffnungszeiten, mit bis zu zehn Dokumenten aufs Einwohnermeldeamt der Gemeinde pilgern und dort womöglich noch etliche Zeit anstehen. Tempi passati.
Von Zürich in die ganze Schweiz
Wieviele Einwohnerinnen und Einwohner den Online-Umzugs-Service schon nutzten, weiss Lukas Steudler noch nicht. Die Zahlen werden erst per Ende Jahr erhoben. Fakten liefert dafür die Stadt Zürich: Von den jährlich 40'000 innerstädtischen Umzügen nutzen 40 Prozent den Online-Umzug. «Wir sind sehr zufrieden, 17'000 Einwohnerinnen und Einwohner, die nicht aufs Kreisbüro müssen im Zügelstress, das ist ein sehr guter Wert», sagt der Chef des Zürcher Bevölkerungsamts, Sergio Gut. Er ist überzeugt, dass die Zahlen in den nächsten Jahren weiter steigen.
Der Online-Umzugs-Service
Auch ausserhalb des Kantons kann die Bevölkerung bald vom Online-Umzug-Service profitieren. Das Zürcher Pilotprojekt stösst auch bei anderen Kantonen auf grosses Interesse. Es überzeuge sie sehr, meint Lukas Steudler, «die Gespräche sind am Laufen.» Für einmal spiele nicht einmal der «Kantönligeist» eine Rolle.