Am Sonntagabend ist Wirklichkeit geworden, was die Umfragen vor der Wahl bereits vermuten liessen: Pearl Pedergnana wurde aus dem Winterthurer Stadtrat abgewählt. «Abgewählt zu werden ist hart», sagte die SP-Politikerin gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen», «vor allem, weil ich meine Arbeit als Stadträtin wirklich gerne gemacht habe.» Pedergnana vermutet, sie habe mit ihrer pointierten Politik provoziert. Dies sei ein Nachteil im Wahlkampf und habe ihr Stimmen gekostet.
Josef Lisibach ist «extrem glücklich»
Strahlender Sieger war Josef Lisibach (SVP). Der Kantonspolizist brachte die SVP nach zwölf Jahren im Abseits zurück in den Winterthurer Stadtrat. «Ich bin extrem glücklich. Die Winterthurerinnen und Winterthurer können erwarten, dass ich mich nun voll und ganz engagiere.» Während des Sieger-Interviews liess es sich Lisibach nicht nehmen, Pearl Pedergnana für den fairen Wahlkampf zu danken.
Michael Künzle: Freude über bürgerliche Wende
Das beste Wahlergebnis erzielte Stadtpräsident Michael Künzle (CVP). Das sei ein «sensationell gutes» Resultat, das mit ganz viel Verantwortung verknüpft sei. Künzle ist auch froh über die Wahl von SVP-Kandidat Lisibach: «Es freut mich sehr, dass wir die bürgerliche Wende im Stadtrat geschafft haben. Aber natürlich ist es emotional schwierig, wenn deswegen jemand abgewählt wird.»
Der grüne Stadtrat Matthias Gfeller wurde mit dem zweitschlechtesten Ergebnis wiedergewählt. Er sei damit dennoch zufrieden: «Es war meiner Meinung nach der härteste Wahlkampf, den ich seit 1986 erlebt habe.» Als Bisheriger werde man auch stärker kritisiert, das habe er sehr gespürt.