Im Hort Pünten 1 im Züricher Höngg-Quartier wird es eng am Mittag. Ursprünglich konzipiert für 22 Kinder, sitzen nun bis zu 40 am Mittagstisch. «Wir haben uns von der Schule Bürotische ausgeliehen, die sind schmaler und es können mehr Kinder dran sitzen», schildert Hortleiterin Beatrice Schnyder die Situation.
Doch dies sei nur das kleinere Problem, denn die Kinder kämen auch zu kurz. Bei so vielen sei es nicht mehr möglich, auf das Einzelne einzugehen. «Das ist sehr schade!»
Kleine Gruppen wird es nie mehr geben
Schulvorsteher Gerold Lauber weiss, dass es manchmal eng wird in den Horten. «Klar wären kleine Gruppen ideal, aber bei der zunehmenden Nachfrage kann das die Stadt weder finanzieren noch organisieren.» Ausserdem sei es nicht möglich, parallel zum Schulraum auch noch mehr Raum für den Hort zu schaffen. «Der Platz ist schlicht nicht vorhanden in der Stadt.»
Seit 1. März zahlen Eltern zudem mehr für einen Hortplatz. Das ist zum Beispiel für Silke Schlienger ein Problem. «Wir haben ausgerechnet, dass wir neu rund 400 Franken pro Monat mehr zahlen müssten, das finde ich happig.» Nun verbringen ihre zwei Kinder nur noch zwei statt vier Tage pro Woche im Hort. Die restliche Zeit deckt das private Umfeld ab.
Die Hortgebühren seien erhöht worden, weil Eltern im Kanton Zürich pro Kind bei den Steuern mehr Geld abziehen könnten, erklärt Lauber. Zudem hätte die Stadt den Beitrag leicht erhöhen müssen um die Nachfrage zu befriedigen. «Trotzdem ist die Stadt mit ihren Gebühren immer noch weit unter dem Durchschnitt der anderen Gemeinden.»
Klar ist, die Horte werden sich längerfristig weiter verändern. Den Hort als kleine, übersichtliche Gruppe wird es nie mehr geben. Die Pläne der Stadt gehen in Richtung Ganztagesstruktur.