Er ist einer der Anwälte für Sozialhilfebezüger, der 44-jährige Pierre Heusser. Er hat sich auf Sozialhilferechtsfälle spezialisiert und setzt sich für diese Menschen ein, für die sich sonst niemand interessiert. Männer und Frauen, die Angst haben, um sich zu wehren, die kein Geld haben, sich einen Anwalt zu nehmen und die dem Paragraphen-Dschungel ausgeliefert sind.
Auch Sozialhilfebezüger haben das Recht auf einen Anwalt
Um diesen Menschen zu helfen, hat Pierre Heusser anfangs Jahr in der Stadt Zürich die Unabhängige Fachstelle für Sozialhilferecht gegründet. Und das Interesse an dieser neuen Anlaufstelle ist riesig. Seit der Gründung haben sich bereits 600 Personen gemeldet und Hilfe gesucht. Bei vielen Ratsuchenden geht es darum, dass das Sozialamt die Unterstützung gestrichen oder gekürzt hat. «Wenn in der Sozialhilfe Fehlentscheide gefällt werden, hat das für die Betroffenen schnell dramatische und existenzielle Konsequenzen», sagt Pierre Heusser gegenüber dem «Regionaljournal Zürich Schaffhausen» von Radio SRF.
Der langsame Abstieg eines Akademikers
Ein Klient von Pierre Heusser ist zum Beispiel der 56-jähriger Akademiker. Vier Sprachen spricht er und hat im Ausland Medizin studiert. Als er sich mit einem Übersetzungsbüro selbstständig machte, begann sein Abstieg: zu wenig Aufträge, Konkurs und Schulden, auch die Ehe zerbrach. Das Sozialamt vermittelte ihm eine neue Arbeit - der Arbeitgeber kündigte ihm jedoch bald. Daraufhin hat auch das Sozialamt die Gelder gestrichen. Zu Unrecht - sein Anwalt Pierre Heusser ist vor Gericht und hat Recht bekommen.