Im letzten Jahr fuhren so viele Leute zum Einkaufen über die Grenze, wie noch nie. Beim Hauptzollamt Singen, das für die Grenze zwischen Zürich, Schaffhausen und Deutschland zuständig ist, wurden über 9 Millionen sogenannte Ausfuhrbescheinigungen abgestempelt.
Das sind rund 2 Millionen mehr als noch 2011. Sie sind ein Indiz für die Zunahme des Einkaufstourismus.
Die Credit Suisse schätzt, dass den Detailhändlern in der Schweiz auf diesem Weg Einnahmen in der Höhe von 5 bis 6 Milliarden Franken entgangen sind. Zu spüren bekommen dies vor allem die Detailhändler in den Grenzregionen wie Schaffhausen, wo der Weg zum nächsten ausländischen Supermarkt besonders kurz ist.
Preisschere schliesst sich
Die Credit Suisse geht aber davon aus, dass der Einkaufstourismus in diesem Jahr nur noch wenig wachsen wird. Weil einerseits die Preise im Inland in den letzten zwei Jahren deutlich gesunken sind.«Wir hatten Preisrückgänge in der
Höhe von gut 2,5 Prozent. Das ist einmalig in der Geschichte des Schweizer Detailhandels», meint Damian Künzi, Mitverfasser der CS-Studie.
Im Ausland dagegen steigen durch die Inflation die Preise. «Damit wird die Motivation abnehmen, für den Einkauf im Ausland die Fahrt auf sich zu nehmen» vermutet Damian Künzi im «Regionaljournal». Dennoch empfiehlt er dem Detailhandel, die Kunden auch noch über andere Faktoren an sich zu binden, als über den Preis. Als Beispiel nennte er Bonusprogramme oder den Sympathiefaktor.